Der ersehnte Schnee! Und schon seit Vormittag wir stehen an den Fenstern und gaffen richtiggehend in die Stadt hinaus, wundern uns wie sie sich veraendert und lachen uns eins ins Faeustchen, dass wir doch noch keine taeuschenden Fruehlingsgefuehle aufkommen lassen muessen. Noch dazu schient der Schnee von der Art fein, aber sehr anhaltend zu sein. Wenn wir aus dem Fenster schauen, sehen wir eine Heerschar fleissiger ArbeiterInnen mit ihren Schneeschaufeln in langwieriger Syssiphusarbeit die Gehsteige freimachen, die Strassen bleiben festlich weiss und verschneit. Trotz Samstag Abend eine rechte Geschaeftigkeit. Hin und wieder ein Zeichen, dass nicht alle den Schnee nur als Belastung sehen – eine kleine Schneeballschlacht oder der Mann von gegenueber, der seine Schneeschaufel-Kollegin in einen Schneehaufen hineingeschupft hat und lachend mit ihr darin herumkugelt. Die Stadt ist zwar nicht in Ausnahmesituation, unsere Wahrnehmung sieht sich doch ein weiteres Mal mit einer neuen Perspektive konfrontiert.
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